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Etosha

Antilopen und Elefanten im Etosha Park

Der Etosha Nationalpark wurde im Jahr 1907 gegründet und ist der bekannteste und meistbesuchte Nationalpark Namibias. Das liegt nicht zuletzt an dem sehr hohen Wildbestand im Park. Besucher erhalten hier die Gelegenheit, die „Big Five“, also Löwen, Nashörner, Büffel, Leoparden und Elefanten, zu sehen. Einst war der Tierbestand durch Jäger drastisch zurückgegangen. Elfenbein war sehr begehrt und im Jahr 1880 gab es keine Elefanten mehr im Gebiet des Parks. Schon der erste deutsche Gouverneur Curt von Francois führte einige Gesetze ein und es durfte nur noch mit Jagdschein gejagt werden. Sein Nachfolger , Gouverneur Friedrich von Lindequist, erklärte schließlich im Jahr 1907 große Teile Namibias zum Naturschutzgebiet. Damit konnte auch die arg reduzierte Tierwelt sich wieder erholen. Damals war der Park noch rund 100.000 Kilometer groß. Im Laufe der Zeit verkleinerte sich das Gebiet auf 22.270 Kilometer. Das lag vor allem daran, dass im Zuge der Apartheid Reservate für die einheimische Bevölkerung geschaffen wurden.

Das Zentrum des Parks

Im Park befindet sich die 129 Kilometer lange und 70 Kilometer breite Etosha Salzpfanne, die das Zentrum des Parks bildet. Seinen Namen verdankt er der San-Buschmannbezeichnung für die Region, die „großer weißer Platz“ bedeutet. Vor Jahrmillionen befand sich an Stelle der Senke ein riesiger Binnensee als Teil der Kalahari-Senke, die bis nach Botswana reichte. Geologischen Forschungen nach ist die Senke durch Plattentektonik in Nord- Süd-Richtung entstanden und wurde vor rund 70 Millionen Jahren durch die umliegenden Flüsse mit Wasser und Sedimenten gefüllt wurde. Auch der Kunene-Fluss soll einst bis in die Etosha-Senke geflossen sein. Nachdem er seinen Weg änderte trocknete die Senke in dem extrem ariden Klima langsam aus. Durch die Austrocknung blieben die Salze und Mineralien in der Senke zurück und so besteht der Boden der Salzpfanne vor allem aus Kalken, Tonen und Salzablagerungen.

Wem diese Erklärung der Entstehungsgeschichte der Salzpfanne zu wissenschaftlich ist, der mag lieber an die Buschmann-Legende glauben: Einst soll ein Stamm der in der Nähe ansässigen San überfallen worden sein. Bei dem Überfall wurden alle männlichen Mitglieder des Stamms getötet, auch die Jungen. Die Tränen einer verzweifelten Mutter sollen dafür gesorgt haben, dass ein riesiger See entstand. Nachdem das Wasser verdunstet war, blieb das Salz der Tränen am Boden zurück.

Giraffen und Antilopen am Wasserloch

Giraffen und Antilopen am Wasserloch

Elefanten und ein Warzenschwein

Elefanten und ein Warzenschwein

Elefant und Giraffe

Elefant und Giraffe

Zebras und Antilopen am Wasserloch

Zebras und Antilopen am Wasserloch

Ausflüge im Etosha Nationalpark

In der Salzpfanne sammelt sich nur nach besonders heftigen Regenfällen einmal Wasser, das aber recht schnell wieder in der Hitze der Namib-Wüste verdunstet. Gerade im Süden der Salzpfanne gibt es sehr viele Wasserlöcher, so dass sich die Gegend besonders gut für Tierbeobachtungen eignet. Man hat über 1.000 Kilometer Pisten für die jährlich etwa 130.000 Parkbesucher angelegt. Als Ausgangspunkt für eine Parksafari eignen sich die im Park befindlichen Lager, Okaukuejo, Namutoni und Halali sowie Onkoshi und Dolomite.

Das Dolomite Camp befindet sich in einem Parkteil, der für die Allgemeinheit nicht zugänglich ist, sondern nur für Gäste des Camps reserviert ist. Von Okaukuejo aus bietet sich ein Besuch des rund 30 Kilometer entfernten Sprokieswood, auch Fairy Forest oder Märchenwald genannt an. Hier gibt es eine Reihe von eigentümlich aussehenden Moringa-Bäumen. Die endemischen Bäume sehen nach Ansicht der San aus, als würden sie auf dem Kopf stehen. Einer ihrer Legenden nach, wurden die Bäume aus dem Paradies herausgeworfen und sind verkehrt herum gelandet.

Südlich vom Camp entfernt befinden sich die künstlichen Wasserstellen Gemsbokvlakte und Ombika sowie das natürliche Wasserloch Olifantsbad. An den ersten beiden gibt es besonders häufig Antilopen zu sehen, bei Olifantsbad, wie der Name vermuten lässt: Elefanten. Hier wächst Mopane, ein Lieblingsessen der Dickhäuter. Im Norden des Camps liegt die Wasserstelle Okondeka. Hier treffen sich vor allem Zebras, Springböcke und Gnus. Wegen des verlockenden Essens sind hier auch häufig Löwen zu sehen! Bei Aus gibt es ein natürliches Wasserloch bei dem Besucher mit etwas Glück auch schon einmal ein Nashorn antreffen können.

Wer seine Zelte in Halali aufgeschlagen hat, kann von hier aus den Etosha Lookout erreichen, der einen schönen Blick verspricht. Die Wasserstellen in der Nähe werden vor allem von Antilopen, Zebras, Gnus und Springböcken frequentiert. Vom Camp Namutoni aus erreicht man im Nordosten Fisher´s Pan und Twee Palms, hier werden vor allem Ornithologen auf ihre Kosten kommen, denn es gibt besonders viele Vögel, unter anderem Flamingos. Im Norden liegt Tsumcor, hier halten sich besonders gern Elefanten auf.

Die beste Reisezeit

Tiere halten sich das ganze Jahr über im Nationalpark auf. Wer etwas kühlere und trockene Monate bevorzugt, sollte seinen Aufenthalt zwischen Mai und September planen. In den Nächten sinkt das Thermometer in diesen Monaten zwar durchaus unter 10 Grad Celsius, aber tagsüber wird es in der Regel nicht wärmer als 30 Grad. Besonders schön ist es, eine Nacht in einem der staatlichen Camps im Park zu verbringen. Auch außerhalb des Etosha Nationalparks stehen einige, teilweise sehr luxuriöse, Lodges zur Verfügung.