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Swakopmund

Wer aus Deutschland nach Namibia kommt, wird sich in Swakopmund heimisch fühlen, denn in der 34.000-Einwohner-Stadt ist das deutsche Erbe noch immer sehr präsent. Mit den Fachwerkhäuschen und der Strandpromenade wähnen Besucher sich in einem Badeort an der deutschen Nordsee. Nur die Palmen und die Lage mitten in der Namib-Wüste erinnern Urlauber daran, dass sie sich mitten in Afrika befinden.

Angenehm kühles Klima in Swakopmund

Swakopmund liegt direkt an der Südatlantikküste im Norden der Mündung des Swakop-Flusses, der in der Regel jedoch kein Wasser führt. Die Bezeichnung Swakop ist wenig schmeichelhaft, stammt sie doch vom Nama-Wort „Tsoxoub“ für Exkremente ab. Die Nama gaben dem Fluss diesen Namen, da er immer riesige Mengen Schlamm mit sich führte. Swakopmund verfügt dank des kalten Benguela-Stroms über ein gemäßigtes Klima, das Reisenden gar nicht afrikanisch vorkommen wird. Auch im Sommer wird das Meer kaum wärmer als 22 Grad Celsius. Für die Namibier ist Swakopmund ein beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel, denn hier bietet sich gegenüber der manchmal unerträglichen Hitze im Inneren Namibias eine kühle Zufluchtsmöglichkeit. Im Sommer herrschen angenehme 25 Grad Celsius und auch der Winter kann sich mit 15 Grad sehen lassen. Einzige Schattenseite sind der Nebel, der die Stadt manchmal in einen ständigen Nieselregen taucht oder der Ostwind, der Sand aus der Namib in die Stadt weht. Vor allem Sportler kommen in Namibias zweitgrößter Stadt auf ihre Kosten und es sind immer viele Surfer und Angler anzutreffen. Auch Sandboarding oder Fallschirmspringen erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

Der Weg zur Stadt

Einheimische Nama lebten schon immer in der Nähe der Swakop-Mündung, aber erst mit der Ansiedelung Deutscher entstand der Hafen Swakopmund. An der namibischen Atlantikküste gab es nur zwei natürliche Buchten, die sich gut für eine Hafenanlage eigneten. Zunächst Walvis Bay in der Nähe von Swakopmund, das aber unter britischem Besitz stand. Als zweite geeignete Stelle erschien die Bucht Angra Pequena bei Lüderitz, die aber aufgrund ihrer Entfernung zum Landesinneren auch nicht perfekt geeignet war. Als der Hauptmann Curt von Francois im Jahr 1892 in der Nähe der Swakop-Mündung landetet, erschien dies als günstige Stelle für einen Hafen. Im Laufe der Zeit kamen immer mehr Deutsche hier an und so fungierte Swakopmund quasi als Eingangstor für deutsche Einwanderer. Im Jahr 1892 begann man erste Gebäude zu errichten. Für die Angehörigen der Schutztruppen wurde die Alte Kaserne gebaut, in der sich heute ein Jugendheim befindet. Im Jahr 1909 schließlich wurde Swakopmund offiziell zur Stadt erklärt.

Sehenswertes in Swakopmund

Bei einem Rundgang durch Swakopmund treffen Besucher auf eine Vielzahl interessanter Gebäude. Besonders sehenswert ist das Woermannhaus mit dem zugehörigen Damara-Turm. Einst diente das Gebäude der Handelsfirma Damara & Namaqua Handelsgesellschaft als Sitz. Aus dieser wurde später das Unternehmen Woermann, Brock und Co, eine Schifffahrtsgesellschaft die das damalige Deutsch Südwest mit der Heimat verband. Später wurde das Haus als Kinderheim genutzt. Im Laufe der Zeit verfiel das schöne Gebäude zusehends. Im Jahr 1976 wurde es zum Nationaldenkmal erklärt. Seitdem beherbergt es eine Bibliothek und den Sitz des Namibia Wildlife Resorts. Der Damara-Turm, ein ehemaliger Wasserturm, ist von weithin sichtbar. Heute ist in dem Turm ein Militärmuseum untergebracht. Wegen der herrlichen Aussicht ist ein Aufstieg sehr zu empfehlen.

Auch das Swakopmunder Museum lohnt einen Besuch. Im Jahr 1951 gründete der Zahnarzt Dr. Alfons Weber das Museum und seinem Eifer ist es zu verdanken, dass Besuchern hier eine einmalige naturwissenschaftliche Sammlung präsentiert wird. Insbesondere Ausstellungsstücke zur Geschichte Namibias und Sammlungen über das kulturelle Leben der einheimischen Bevölkerung sind besonders hervorzuheben. In unmittelbarer Nähe des Museum befindet sich der 21 Meter hohe Leuchtturm, das Wahrzeichen Swakopmunds. Der alte Bahnhof wurde inzwischen umgebaut und der ehemalige Eingangsbereich gehört nun zu dem sehr luxuriösen Swakopmund Hotel. In dem großen, wunderbar restaurierten Gebäudekomplex befindet sich auch ein Casino.

Swakopmunds Jetty

Auf einem Rundgang durch die Stadt werden Reisende noch das ein oder andere sehr deutsch anmutende Gebäude entdecken. Auch das Gefängnis befindet sich in einem schönen Jugendstilbau, von außen würde man kaum vermuten, welchem Zweck das Gebäude dient. Die Jetty genannte Eisenbrücke, hat ihren Namen aus dem Englischen. Die Landungsbrücke kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Im Jahr 1911 sollte die Eisenbrücke die ursprüngliche Holzbrücke aus dem Jahr 1907 ersetzen. Die Planungen sahen vor, dass die Brücke 640 Meter ins Meer ragen sollte. Der Zweite Weltkrieg macht dem Bauvorhaben einen Strich durch die Rechnung und so wurde die Brücke nur 262 Meter lang. Die rauen Wellen und das Salzwasser machten der Brücke schwer zu schaffen, so dass der Zugang zwischendurch immer wieder gesperrt werden musste. Inzwischen wurde die Brücke mit Spendengeldern renoviert und ein Spaziergang gehört zum Pflichtprogramm in Swakopmund.

Besuchern präsentiert sich in Swakopmund das Flair eines deutschen Nordseebades mitten in Afrika. Von Swakopmund aus können Ausflüge zum Robbenreservat nach Cape Cross oder in den Skeleton National Park unternommen werden.